Fritz Reuter. Seine Biografie

Die Fritz Reuter Gesellschaft bedankt sich sehr herzlich bei Herrn Dr. Arnold Hückstädt für die freundliche Genehmigung, hier Bilder aus seinem Buch "Wenn einer Augen hat zu sehen ... : Fritz Reuter; sein Leben in Bildern u. Texten" mit veröffentlichen zu dürfen! Das Buch erschien im Hinstorff Verlag GmbH; verwendet wurde die 3.Auflage von 1990 (ISBN 3-356-00043-8).
Die verwendeten Bilder sind durch Angabe der Seitenzahl gekennzeichnet und beinhalten den Originalbildtext aus dem Buch. Andere Bilder sind Eigentum der Fritz Reuter Gesellschaft.

Zeitleiste / Stationen

1810

7.November: Fritz Reuter in Stavenhagen geboren.
Vater: Georg Johann Jakob Friedrich Reuter (1776-1845), Bürgermeister in Stavenhagen von 1808-1845.
Mutter: Johanna Luisa Sophie Ölpke (1787-1826).

1824

Michaelis (29. September): Reuter wird Schüler des Gymnasiums in Friedland.

1828

Ab Ostern: Besuch des Gymnasiums in Parchim.
24. September 1831: Reuter erhält sein Abiturzeugnis und verlässt Parchim.

1831

19. Oktober: Immatrikulation zum Studium der Rechte in Rostock.

1832

30.April: Fritz Reuter verlässt die Universität Rostock und trifft am 11.Mai in Jena ein. Dort wird er am 25.Mai zum Studium der Rechte immatrikuliert.
13. Juli: Reuter wird Mitglied der Allgemeinen Burschenschaft und schließt sich der Germania an.

1833

31. Oktober: Verhaftung Fritz Reuters in Berlin und Verbringung zur polizeilichen Untersuchung in die Stadtvogtei.

1834

10. Januar bis 12. November: Gerichtliche Untersuchungshaft in der Berliner Hausvogtei.
12. November bis 13. Februar
1837: Festungshaft auf der Festung Silberberg in Schlesien.

1837

28. Januar: Verkündung des Todesurteils wegen "Teilnahme an hochverräterischen burschenschaftlichen Verbindungen in Jena und wegen Majestätsbeleidigung" und gleichzeitige Begnadigung zu 30jähriger Festhaft.
13. Februar bis Mitte März: Haft auf der Festung Groß Glogau.
Bis 10.März 1838: Eingekerkert auf der Festung Magdeburg.

1838

15. März bis 15. Juni 1839: Auf der Festung Graudenz an der Weichsel.

1839

20. Juni: Einlieferung in die mecklenburgische Festung Dömitz.

1840

25. August: Entlassung aus der Haft.
13. November bis Juli 1841: Der Versuch, das Jurastudium in Heidelberg fortzuführen und abzuschließen mißlingt.

1841

Der Vater, dem die tiefe Zerrüttung des Sohnes hinterbracht worden war, holt Fritz Reuter im Juli nach Mecklenburg zurück. Reuter lebt einige Zeit beim Onkel, dem Pastor Ernst Reuter, in Jabel.

1842

Anfang Januar bis Weihnachten 1845: Als Volontär der Landwirtschaft ("Strom") in Demzin bei Stavenhagen.

1845

Am 22.März 1845 stirbt Reuters Vater. Sein Testament zerstört die Träume Reuters, sich eine landwirtschaftliche Existenz aufzubauen, da es die jüngere, bereits verheiratete Schwester bevorteilte.
Ende Dezember bis April 1850: Zeit ohne festen Wohnsitz (Thalberg und Stavenhagen).

1846

Im Mecklenburgischen Volksbuch erscheint der erste Teil von Reuters Adelssatire "Die Feier des Geburtstages der regierenden Frau Gräfin...".

1847

Bis Ende 1850 arbeitet Reuter an dem "Manuskript eines Romanes", das heute unter dem Titel "Herr von Hakensterz und seiner Tagelöhner" bekannt ist.
Anfang Mai: Verlobung mit Louise Kuntze.

1848

März/April: Mitglied des Stavenhageners Reformvereins.
2. - 17. April: Zusammen mit Dr.Grischow nimmt Reuter am Deputiertentreffen der mecklenburgischen Reformvereine in Güstrow teil, wo das Oppositionsprogramm erarbeitet wurde.
Vom 28. April bis 30. Mai 1848 weilte Fritz Reuter als Vertreter des Stavenhagener Reformvereins in Schwerin, um den Verlauf des Außerordentlichen Landtages im Sinne des Fortschritts zu beeinflussen.
Am 17.Mai 1848 wurde der reaktionäe Stände-Landtag aufgelöst." (Zitat)

1849

Reuter schreibt die unveröffentlicht gebliebene Adelssatire "Einzugsfeierlichkeit".

1850

April: Niederlassung als Privatlehrer für Zeichnen und Turnen in Treptow (an der Tollense).

1851

22. März: Naturalisation (Erlangung des Bürgerrechts) als Preuße in Treptow.
16. Juni: Heirat mit Louise Kuntze.

1853

September: Reuter wird zum Stadtverordneten in Treptow gewählt.
Ende November: Reuter gibt die "Läuschen und Rimels" im Selbstverlag heraus.

1855

Ende Juli: Erscheinen von "De Reis nah Belligen".
1. April bis 30. März 1856: Herausgabe "Unterhaltungsblatt für beide Mecklenburg und Pommern".
Fritz Reuter gibt plattdeutsche Lyrik von Alwine Wuthenow unter dem Titel "En poa Blomen ut Annmariek Schulten ehren Goahrn von A.W" heraus.

1856

2. April: Übersiedlung nach Neubrandenburg.

1857 ff

"»Ick will jug vertellen ...« Fritz Reuter am Stammtisch im Neubrandenburger Ratskeller.
Dargestellt sind (von rechts nach links): Unkel Bräsig, Franz Boll, Viktor Siemerling, Justizrat Ludwig Schröder, Wilhelm Hilgendorff, Ratskellerwirtin Ahlers, Fritz Reuter, Rittmeister Blümcke, Ratskellermeister Ahlers, Oberförster Träbert, Oberamtmann Schönermark, Unbekannt. Der Neubrandenburger Bekannten- und Freundeskreis Fritz Reuters setzte sich zudem aus Vertretern verschiedener Klassen und Bevölkerungsschichten zusammen. Die häufigen Begegnungen, ob am Stammtisch oder bei anderer Gelegenheit, schufen die Möglichkeit zu einem reichen Gedanken- und Informationsaustausch. Der die Geselligkeit liebende Fritz Reuter nutzte diese Kontakte zu intensivem Personen- und Sozialstudium, was für sein literarisches Schaffen von unschätzbarem Vorteil war." (Zitat) Ansichtskarte von 1912, wahrscheinlich nach dem Ölgemälde von J.Bahr, 1899.

1857

Mitte Oktober "Kein Hüsung" erscheint.

1858

Ende Oktober: "Läuschen und Rimels. Neue Folge" erscheint.

1859

Anfang Dezember: "Ut de Franzosentid" erscheint. Bis Mitte 60er Jahre: Arbeit an der Satire "De Urgeschicht von Meckelnborg".

1860

Ende November: "Hanne Nüte un de lütte Pudel" erscheint.

1861

Ende Oktober: "Schurr-Murr" erscheint.

1862

Anfang September: "Ut mine Festungstid" erscheint.
Ende November bis Anfang September 1864: "Ut mine Stromtid" erscheint (drei Teile).

1863

15. März: Reuter erhält Ehrendoktor der Universität Rostock.
20. Juni: Übersiedlung nach Eisenach in Thüringen.
Reuter sagte zum Abschied: "Diese sieben Jahre, ich kann es ganz aufrichtig sagen, sind die glücklichsten meines Lebens gewesen. Ich werde nie die freundliche Vorderstadt Neubrandenburg vergessen mit ihren reinlichen Straßen, mit ihrer schönen Kirche, wie ihrem grünen Eichenkranz, den hellblauen Spiegel ihres Sees, ihrem Buchenwald - niemals werde ich sie vergessen."

1864

18. März bis 12. Mai: Orientreise.

1866

Mitte August: "Dörchläuchting" erscheint.

1868

1. April - Einzug in die eigene Villa.
Mitte September: "De Reis nah Konstantinopel" erscheint.

1870

... und 1871: Gedichtzyklen "Ok ’ne lütte Gaw’ för Dütschland" und "Großmutting hei is dod!."

1874

12. Juli: Fritz Reuter stirbt in Eisenach.

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